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Starkbierzeit, die "fünfte" Jahreszeit in München.

Nach dem Ende der Faschingszeit beginnt in Bayern die Zeit des Starkbieres, die anno dazumal die Fastenzeit erträglicher machen sollte. Deshalb musste ein Bier her, das stärker war als alle anderen, stark und kalorienreich genug, um die Zeit der Enthaltsamkeit überbrücken zu können.

Für den Ursprung des Starkbiers gibt es verschiedene Quellen. Die gängigste Geschichte ist wohl die, dass das kräftige Bier während der Fastenzeit von Salvatormönchen gebraut wurde. Denn wenn schon gefastet werden muss, dann soll es zumindest nicht an flüssiger Nahrung fehlen.

Die Paulanermönche, die aus Italien nach München kamen, brauten bereits 1629 ihr erstes Starkbier nach dem Rezept des Maibocks, nur noch stärker (Doppelbock) und tauften es „Sankt Vater“. Später machte der Volksmund daraus den Namen „Salvator“.

Tradition des Derbleckens

Das Derblecken (bairisch, etwa „sich über jemanden lustig machen“) geht auf die Begrüßung von Gästen durch ihren Wirt zurück, der früher noch alle Dorfbewohner persönlich kannte und mit den im Ort kursierenden Geschichten und Gerüchten bestens vertraut war. Von humorvollen und selbstbewussten Wirten wurden die Stammgäste gern mit diesen Geschichten aufgezogen („'naufg'schossen“).

Rhetorisch weniger begabte Wirte oder Gastgeber beauftragten bei Veranstaltungen, zu denen die Gäste auf ähnliche Weise begrüßt werden sollten, professionelle Hochzeitslader oder Gstanzlsänger, die sich im Vorfeld nach den Eigenheiten und Empfindlichkeiten der Gäste umhörten. Von den jeweiligen Opfern des Spotts wurde erwartet, diesen mit Humor zu nehmen; eine beleidigte Reaktion löste umso größere Erheiterung bei den anderen Gästen aus.

Dieser Hintergrund ist bis heute prägend auch für das Politiker-Derblecken auf dem Nockherberg. Da es sich bei den „Opfern“ um geladene Gäste handelt, verbietet sich allzu grobe oder gar beleidigende Kritik, die auf den Gastgeber – die Brauerei – zurückfallen würde. Dementsprechend sind die Autoren der Festbeiträge bemüht, besonders kritische „Angriffe“ augenzwinkernd oder indirekt vorzubringen.